Die Gedenkstätte
Wer einen Spaziergang über das weitläufige Areal der „Evangelischen Jugendbildungsstätte Neckarzimmern“ unternimmt, wird irgendwann auf eine Ansammlung behauener Steine von etwa einem Meter Höhe stoßen. Manche dieser Stelen sind einfach gestaltet, andere lassen die Hand eines Steinmetzes erkennen. Etliche tragen jüdische Symbole, wie den Davidstern oder den siebenarmigen Leuchter – schnell wird klar, dass die Steine zusammen ein Mahnmal für jüdische Opfer des Nationalsozialismus bilden. Die Bodenskulptur in Form eines Davidsterns erschließt sich allerdings nicht sofort; eigentlich lässt sich ihre symbolische Anordnung nur von oberhalb des Geländes oder mittels Google Earth erkennen. Um mehr zu erfahren, werden die Besucherinnen und Besucher eine neben dem Mahnmal stehende Informationstafel studieren. Nun betrachten sie das Mahnmal genauer, lassen sich von den Steinen und von den Geschichten, die sie erzählen, berühren und freuen sich über die Gestaltungsideen, die in diesen zum Ausdruck kommen. Vielleicht halten sie ihr Smartphone an die QR-Codes, die bei jedem Stein angebracht sind und gelangen auf die Homepage www.mahnmal-neckarzimmern.de, wo jeder Stein näher erläutert wird.
Das Mahnmal besteht einerseits aus einer 25 mal 25 Meter großen Bodenskulptur in Form eines Davidsterns. Die vom Gondelsheimer Künstler Karl Vollmer entworfene Skulptur wurde in das Gelände der Tagungsstätte der Evangelischen Jugend in Neckarzimmern integriert. Der zweite Teil des Mahnmals sieht zu schaffende Erinnerungssteine vor – ein Paar für jeden der 138 Orte der Region, aus denen Jüdinnen und Juden deportiert wurden – von denen ein Stein im Ort bleibt und der andere in die zentrale Bodenskulptur eingelassen wird. Bis Oktober 2023 sind 130 Deporationsorten mit einem Erinnerungssteine auf dem Mahnmal versammelt.
Das zentrale Mahnmal in Form des Davidsterns wurde am 23. Oktober 2005 der Öffentlichkeit übergeben.