Nonnenweier
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Gedenkstein in Nonnenweier

48.347908, 7.760877

Jüdische Ortsgeschichte

Die Entstehung der jüdischen Gemeinden Nonnenweier geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. 1975 umfasste sie 233 Mitglieder. Dies entsprach 17 % der Ortsbevölkerung. Bis nach 1933 existierten noch zahlreiche jüdische Handels- und Gewerbebetriebe im Dorf. Am 10. November 1938 wurde die aus dem 18. Jahrhundert stammende Synagoge der jüdischen Gemeinde demoliert und ihr Friedhof geschändet. Am gleichen Tag wurden die jüdischen Männer Nonnenweiers in das Konzentrationslager Dachau verschleppt, zwei von ihnen wurden dort von Wachmännern ermordet.

Mindestens 21 der 65 im Juni 1933 noch in Nonnenweier wohnhaften jüdischen Personen kamen in der NS-Zeit ums Leben.

Zeugnisse jüdischen Lebens
Gedenksteine

Eine 2003 eingeweihte Gedenktafel in Form eines Davidsterns erinnert am Standort der ehemaligen Synagoge an das Schicksal der jüdischen Gemeinde Nonnenweier und ihres Gotteshauses.

Am Geburtshaus von Ludwig Frank (1874-1914) erinnert eine Tafel an den Führer der badischen Sozialdemokratie im Kaiserreich.

Friedhof

„Auf dem Rebgarten“ südlich von Nonnenweier liegt der jüdische Friedhof.

Quellen
Kattermann, Hildegard: Das Ende einer jüdischen Landgemeinde: Nonnenweier in Baden, 1933-1945, Freiburg i. B. 1984
Labsch-Benz, Elfie: Die jüdische Gemeinde Nonnenweier: jüdisches Leben und Brauchtum in einer badischen Landgemeinde zu Beginn des 20. Jahrhunderts, Freiburg i. B. 1981
Stude, Jürgen: Ortsartikel Nonnenweier, in: Jüdisches Leben in der Ortenau, 2018 Bühl, S. 123-128