Die Deportation
Der Befehl, nahezu alle transportfähigen alle Jüdinnen und Juden Badens, der Pfalz und des Saarlandes nach Frankreich abzuschieben, kam von Adolf Hitler. Die Gauleiter Badens (Robert Wagner) und der Saarpfalz (Josef Bürckel) setzten diesen Befehl in der sogenannten Wagner-Bürckel-Aktion am 22. Oktober 1940 um. Am Morgen diesen Tages erschienen Gestapo-Männer an Wohnungstüren und forderten die überrumpelten Jüdinnen und Juden auf, ihre Sachen zu packen.
Für den Transport der etwa 6.500 Menschen, davon etwa 5.600 aus Baden und 900 aus der Saarpfalz, stellte die Reichsbahn neun Sonderzüge bereit. Mit der Begründung, dass die Züge Wehrmachtstransporte seien, passierten sie bei Mulhouse die Grenze zur besetzten Zone und bei Mâcon zur unbesetzten Zone Frankreichs. Die getäuschten französischen Behörden leiteten so die Waggons bis in das Internierungslager Gurs weiter. Dort wurden die deutschen Jüdinnen und Juden auf einer Fläche von etwa drei Quadratkilometern unter verheerenden Bedingungen eingesperrt.