Reilingen
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Die Konfirmandengruppe aus Reilingen beschreibt, was ihre Gedenksteine aussagen sollen: „Uns war für die Gestaltung unseres Mahnmals wichtig, dass Symbole aus dem jüdischen Leben sichtbar werden. Der Davidstern war für uns in allen Modellen, die wir entworfen haben, ein wichtiges Element. Mit den Tonsteinen, die wir getöpfert haben, wollen wir an die Steine erinnern, die man zum Gedenken auf die jüdischen Gräber legt. Die Arbeit mit Ton hat es möglich gemacht, dass alle Konfirmanden aktiv an der Gestaltung beteiligt waren und nur das Gerüst von einem Handwerker gefertigt werden musste. ‚Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart.‘ Dieser Satz Richard von Weizäckers in seiner Rede zum 8. Mai 1985 steht auf einer kleinen Tafel vor unserem Mahnmal in Reilingen. Angesichts der aktuellen Flüchtlingsproblematik gewinnt er für uns Beteiligte an dem Mahnmal-Projekt wieder zunehmend an Bedeutung. Wir ehemaligen Konfis aus Reilingen sind stolz darauf, dass wir an diesem wichtigen Projekt mitarbeiten durften, und sehen es auch als ein Zeichen für einen toleranten Umgang mit Minderheiten.“