Kleineicholzheim (Schefflenz)
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Die Gedenksteine von Kleineicholzheim verknüpfen das Leben der Juden und Jüdinnen, von denen manche ein tödliches Schicksal erlitten. Dafür stehen das Wappen der Gemeinde Schefflenz, der Davidstern und die Ortsbezeichnung „Gurs“. Zudem haben sich die jugendlichen Steinmetze mit ihren persönlichen Symbolen und mit ihren Namen auf den beiden Steinen verewigt, um ihre Verbindung zu den Verfolgten über die Zeiten hinweg zu verdeutlichen.
Deportation der Jüdinnen und Juden aus Kleineicholzheim
Aus Kleineicholzheim wurden am 22. Oktober 1940 15 Jüdinnen und Juden von den Nationalsozialisten abgeholt. Sieben von ihnen starben in den französischen Lagern Gurs, Rivesaltes und Nexon; vier wurden von Gurs über das Sammellager Drancy nach Auschwitz bzw. Madjanek deportiert und dort ermordet. Vier der Deportierten aus Kleineicholzheim überlebten laut den Unterlagen des Hauptstaatsarchivs Stuttgart die Zeit des Nationalsozialismus. Nach 1945 kehrten Betty Böttigheimer mit ihrem Sohn Bernd (geb. 1934) in ihr Heimatdorf zurück. Versteckt bei französischen Familien waren sie vor der Abholung durch französische Polizei und deutscher Wehrmacht sicher. Günther, Betty Böttigheimers Ehemann, war nicht bei ihnen, Er war im August 1942 vom Lager Rivesaltes aus nach Auschwitz verbracht und dort ermordet worden.