Breisach
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In einer Rede auf dem Mahnmal in Neckarzimmern stellten die Schülerinnen des St. Ursula-Gymnasiums Freiburg ihre Gedenksteine vor:
„Uns hat das Thema schon länger interessiert, da wir auch nur stückweise darüber Bescheid wussten. Wir wollten auch alles besser nachvollziehen und waren sehr gespannt darauf mit Zeitzeugen zu sprechen. Auf dem Stein ist als Zeichen von Gefangen-Sein: Stacheldraht.
Den Teddybären mit einem abgerissenen Arm haben wir als Zeichen gewählt, um zu zeigen, dass auch viele Kinder bei den Deportierten waren und in den KZs umgekommen sind.
Der Koffer bedeutet Abschied, Abschied von dem Ort, an dem man gelebt hat, an dem die Menschen ihre Existenz aufgebaut haben.
Die Wunde in dem Stein zeigt, dass die Juden im Dritten Reich unmenschlich, ja unvorstellbar behandelt wurden. Das Dritten Reich hinterließ bei ihnen nicht nur körperliche Schäden, sondern auch seelische.
Viele Menschen wollten schreien, doch es war ihnen verboten. Der Mund steht für Schrei und Sprachlosigkeit. Es hat einen bestimmten Grund, warum wir den Stein spalten. Spaltung für das Auseinanderreißen von Familien.
Der große Riss zwischen Christen und Juden. Ein großer Riss, ein Schlund, über den man sich nicht hinüber traute.“