Untergrombach
128
Bei der Vorstellung des Untergrombacher Gedenksteines in Neckarzimmern erläuterten die Jugendlichen ihr Gestaltungskonzept: „Auf dem Stein haben wir den Fensterbogen angedeutet, der jäh abbricht. Genauso abgebrochen, zerbrochen, zersplittert ist die Glasscheibe: abgebrochen wie das einst in die Dorfgemeinschaft eingebundene jüdische Leben am Ort. Scherben fallen zu Boden und erzählen von der Vernichtung der jüdischen Untergrombacher, von der Zerstörung ihres Hab und Gut und des religiösen, kulturellen und wirtschaftlichen Beitrags im Gemeinwesen. Hinter der zerbrochenen Glasscheibe sind drei hebräische Buchstaben zu erkennen: Ein Schin, ein Daleth und ein Jod. Das ergibt das hebräische Wort „Schaddai" und steht für einen der hebräischen Gottesnamen („EI Schaddai"). Die Buchstaben scheinen zu fallen und sind doch deutlich lesbar da. Damit wollen wir ausdrücken, dass der Gott Israels bei aller Zerstörung und Vernichtung nach wie vor anwesend ist - wie auch die Menschen, die diesen Glauben weitertragen können. Der Nationalsozialismus konnte den jüdischen Glauben und das jüdische Leben nicht auslöschen.“