Triberg
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Für Triberg wurde leider noch kein Gedenkstein erstellt. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie sich an der Realisation beteiligen könnten und unser Projekt somit bald vollständig umgesetzt wäre. Nähere Informationen dazu finden Sie beim Menüpunkt „Gedenksteinprojekt “.
Deportation
Am 22. Oktober 1940 wohnten in Triberg nur noch das Ehepaar Otto Erwin und Frieda Haas mit ihrem dreijährigen Sohn Siegfried. Gestapo und Gendarmerie holten die Familie aus ihrem Haus in der Gerwigstraße. In Villingen musste Otto Haas in einem eigens für diesen Zweck angemieteten Raum im Bahnhofsgebäude Eigentumsübertragungen von einem Notar beurkunden, während seine Familie zusammen mit den in Villingen, Geisingen und Riedöschingen Festgenommenen im Keller des Landratsgebäudes festgehalten wurden. Erst am späten Abend lief der aus Konstanz kommende Zug ein, der mit Zwischenhalten in Offenburg und in Freiburg nach Südwestfrankreich fuhr. Wenige Wochen nach ihrer Abholung wurde ihr Hausrat im Gasthaus Sonne öffentlich versteigert.
Unmittelbar nach der Ankunft im Lager Gurs wurde die Familie auseinandergerissen, worunter Frieda Haas sehr litt. Zweimal im Winter 1940/41 wurde sie deswegen für längere Zeit in das Hospital eingewiesen. Erst ihre Verbringung in das für Familien eingerichtete Lager Rivesaltes bei Perpignan im Frühjahr 1941 brachte sie wieder zusammen. Am 10. August 1942 wurde das Ehepaar Haas zum Sammellager Drancy bei Paris verbracht, vier Tage später verließ der Transportzug (Convoi Nr. 19) Drancy mit dem Ziel Auschwitz. Nach dem Krieg wurden Otto und Frieda Haas durch das Amtsgericht Triberg für tot erklärt.
Ihren 1936 geborenen Sohn Siegfried hatte das Ehepaar vor ihrer Abholung in die Obhut der jüdischen Hilfsorganisation „OSE“ gegeben, die ihn im Kinderheim „Château Masgelier“ und später bei einem französischen Bauern unterbrachte. 1944 erlebte Siegfried Haas die Befreiung Frankreichs, 1946 nahm in die Familie eines Onkels in in New York auf. Siegfried Haas war der einzige der zehn jüdischen Einwohnern Tribergs zwischen 1933 und 1945, der die Zeit der Verfolgung durch die Nationalsozialisten überleben konnte.