Leimen
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Drei Schülerinnen der Geschwister-Scholl-Schule aus Leimen-St.Ilgen stießen bei ihren Recherchen auf Briefen der Leimener Deportierten, die diese aus dem Lager Gurs an Verwandte in Amerika geschrieben hatten. Die Memorialsteines bringen die Hoffnung auf Überleben, die aus diesen Briefen spricht zum Ausdruck. Die Kerzenform des Steins entspricht dieser bleibenden Hoffnung. Zum Symbol für die Trauer um die Opfer fließen Tropfen in Form von Tränen den Stein hinab Eine gebrochene Weinrebe symbolisiert das Herausreißen der Juden aus ihrem Lebensumfeld.
Die Schülerinnen wurden von Religionslehrer Martin Delfoss begleitet. Bei der Einweihung des Leimener Vor-Ort-Stein im Foyer des Alten Rathauses (Seligmannpalais, Rathausstr. 8 waren Nachfahren der aus Leimen deportierten Jüdinnen und Juden aus den USA zugegen. D Die Schülerinnen haben eine ausführliche Dokumentation erstellt: http://www.mahnmal-projekt-leimen.de
Deportation aus Leimen
Am 22. Oktober 1940 wurden aus Leimen Karoline Bierig mit ihrer Tochter Selma und das Ehepaar Hugo und Karolina Mayer nach Gurs deportiert. Karolina Mayer schrieb nach ihrer Ankunft im Lager Gurs einen Brief an ihre in Amerika lebenden Kinder: „sind […] seit Freitag nach 3 tägiger Fahrt hier […] Bitte Euch um Dauerware Lebensmittel. Es ging alles ganz rasch. Hoffe Euch alle gesund und macht Euch keine Sorgen. Viele herzliche Grüße Mutter.“ Karolina Mayers Mann Hugo Mayer starb am Neujahrsabend 1942 an einer schweren Krankheit im Lager Noé. Sie wurde 1944 in Auschwitz ermordet, wie auch die beiden Leimerinnen Karoline und Selma Bierig.