Külsheim
52

49.668739, 9.518566

Jüdische Ortsgeschichte

Bereits im Mittelalter existierte in Külsheim eine jüdische Gemeinde, eine zweite entstand in der frühen Neuzeit, deren frühestes Zeugnis der um 1600 gegründete jüdische Friedhof ist. Ende des 18. Jahrhundert besaß sie eine Synagoge (gegenüber Bergstraße 8) mit einer Elementarschule. Ihre höchste Zahl erreichte die jüdische Gemeinde 1864 mit 211 Personen. Um 1933 waren in Külsheim noch einige jüdische Betriebe aktiv: mehrere Viehhandlungen, ein Weiß- und Wollwarengeschäft, ein Schuhgeschäft, eine koschere Gastwirtschaft, eine Mazzenbäckerei und ein Kolonialwarengeschäft. Die Synagoge in der Bergstraße blieb während des Novemberpogroms 1938 unbehelligt (später zerstört).

Von den 36 zwischen 1933 und 1940 in Külsheim wohnhaften jüdischen Personen kamen mindestens 15 in zwischen 1940 und 1945 ums Leben.

Zeugnisse jüdischen Lebens
Friedhof

Der jüdische Friedhof mit seinen 900 Gräbern an der Straße nach Steinbach (Hans-Weisbach-Straße 23) ist das einzige Zeugnis der jüdischen Geschichte von Külsheims (Info-Tafel).

Stolpersteine

„Stolpersteine“ in Külsheim: https://pags-kuelsheim.de/geschichte-wird-lebendig/

Quellen
Bartholme, Werner: (Bearb.), Mahnmal Deportation 1940 – Külsheim, Main-Tauber-Kreis, Baden-Württemberg, online abrufbar unter: denkmalprojekt.org/2019/kuelsheim-deportation-1940_main-tauber-kreis_bw.html
Spengler, Wilhelm: Wirkendes Leben, ein Arzt erzählt, Lengerich/Westfalen 1960, S. 85-92
Weiss, Elmar / Edelmann, Irmtraut / Lauf, Helmuth: Geschichte der Brunnenstadt Külsheim, Bd, 2, Külsheim 1992, S. 129-169