FRAG NACH - Eine interaktive Ausstellung des Deutschen Exilarchivs 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek

In enger Zusammenarbeit mit dem Gursüberlebenden Kurt S. Maier und der Zeitzeugin Inge Auerbacher sind im Deutschen Exilarchiv 1933-1945 zwei digitale interaktive Interviews entstanden, die sich mit den Erfahrungen antisemitischer Verfolgung sowie des Exils nach 1933 beschäftigen.

Zeitzeug*innenberichte sind unersetzliche Quellen. Sie schaffen einen unmittelbaren Zugang zur Geschichte. Sie lassen uns verstehen, was in der Vergangenheit geschah und sensibilisieren uns für das, was heute geschieht. Bald wird es keine Zeitzeug*innen mehr geben, die ihre Erfahrungen mit uns teilen können. Wird das unseren Blick auf Geschichte verändern? Wie können wir die Berichte der Zeitzeug*innen bewahren? Wird das unseren Blick auf Geschichte verändern? Wie können wir die Berichte der Zeitzeug*innen bewahren?

Die Interviews werden seit 8. September im Rahmen einer Dauerausstellung präsentiert, die sich der Lebensgeschichte der Zeitzeug*innen widmet.

Kurt S. Maier und Inge Auerbacher wurden beide im badischen Kippenheim geboren und mussten bereits im Kindesalter Ausgrenzung und Verfolgung durch die Nationalsozialisten erleben. Kurt S. Maier gelang nach seiner Deportation ins Lager Gurs die rettende Flucht ins Exil, Inge Auerbacher war bis zur Befreiung im Jahr 1945 im Lager Theresienstadt inhaftiert. Sie wanderte 1946 in die USA aus, da sich die Familie in der ursprünglichen Heimat nicht mehr einfinden konnte. Beide nahmen mit ihren Familien die Herausforderung an, sich im Exilland USA ein neues Leben aufzubauen.

Der Fokus der Ausstellung liegt auf den interaktiven Zeitzeugnissen, die es den Besucher*innen ermöglichen, selbst Fragen an die Zeitzeug*innen stellen zu können. Die digitalen interaktiven Zeitzeugnisse sind in Lebensgröße im Raum zu sehen und schaffen so eine neue Form der Interaktion und der Begegnung.

Die Ausstellung lädt ein, sich mit den Biografien der beiden zu befassen und den Bogen in unsere heutige Lebenswirklichkeit zu schlagen. Sie lädt ein zum Dialog mit den digitalen interaktiven Interviews und zur Beschäftigung mit dieser neuen Form der Erinnerung.

Die digitalen interaktiven Interviews wurden gemeinsam mit der USC Shoah Foundation – The Institute for Visual History and Education erstellt. Sie sind Teil des Projekts „Aus der Vergangenheit lernen für die Gegenwart – Interaktive Interviews mit Zeitzeug*innen des historischen Exils“. Die Interviews gehören mit zu den ersten Interviews dieser Art, die in deutscher Sprache erstellt wurden.

Mehr Infos sowie die Interviews mit dem Gursüberlebenden Kurt S. Maier und der Zeitzeugin Inge Auerbacher unter fragnach.org

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