Der Stein aus Gurs

Bei einer von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg durch-geführten deutsch-französischen Gedenkstättentagung im Frühjahr 2005 wurde der Freundeskreis des ehemaligen Internierungslagers Gurs (l’Amivale du camp du Gurs) in Südfrankreich auf das Mahnmalprojekt aufmerksam. Dessen Mitglied Émile Vallès regte bei dieser Begegnung an, dass der Freundeskreis ebenfalls einen Stein für Neckarzimmern fertigen könnte: „Sofort als wir von diesem Projekt erfuhren, kamen wir auf die Idee, diesem Mahnmal im Namen der Amicale de Gurs einen 138. Stein hinzuzufügen (...), einen Stein aus Gurs.“

Dieser Stein symbolisiert das tragische und unauflösbare Band, das die Einwohner der Pyrenäen-Provinz Béarn mit den badischen Ortsgemeinden verbindet. Der Stein in Form eines Koffers vervollständigt das zentrale Mahnmal in Neckarzimmern. Dieser Koffer als Bild für die überstürzte Trennung von ihrer Heimat stehe für die Angst und Unsicherheit der Menschen. Denn was sollten sie in ihren Koffern transportieren auf einer Fahrt in eine ungewisse Zukunft? Das Nötigste oder Liebgewonnenes? „Der Koffer soll auf diesen Bruch und tiefen seelischen Schmerz hinweisen.“