Das Lager Gurs

 Das „Camp de Gurs“ lag in Südwestfrankreich am Fuße der Pyrenäen und war 1939 von der französischen Regierung zur Aufnahme von Flüchtlingen aus dem spanischen Bürgerkrieg errichtet worden. Insgesamt waren zwischen 1939 und 1945 über 60.000 Menschen in Gurs interniert. Das Lager Gurs war nicht mit den Todeslagern im Osten zu vergleichen. Dennoch war die Unterbringung der Deportierten menschenverachtend. Das Lager bestand aus etwa 380 Baracken, die weder sanitäre Anlagen noch Trennwände und verglaste Fenster hatten. In einer Baracke waren etwa 50 bis 60 Menschen untergebracht. Die Lagerverwaltung Gurs war auf die Unterbringung und Verpflegung der etwa 6.500 Ankömmlinge aus Baden, der Pfalz und des Saarlandes in keiner Weise vorbereitet. Es fehlte an Nahrungsmitteln, Medikamenten und Kleidung. Zu der Winterkälte kam noch eine Ruhrepidemie, die Hunderten von Menschen das Leben kostete.