Untergrombach
Der Memorialstein aus Untergrombach greift die Form eines Rundbogenfensters auf, das noch von der Untergrombacher Synagoge stammt. Eine zerbrochene Glasscheibe symbolisiert die Zerstörung jüdischen Lebens. Hinter dieser Scheibe sieht man drei hebräische Buchstaben, die für den hebräischen Gottesnamen („EI Schaddai“) stehen. Die Buchstaben scheinen zu fallen und sind doch deutlich lesbar. Damit wollen die jugendlichen Gestalter des Steines zeigen: „Der Nationalsozialismus konnte den jüdischen Glauben und das jüdische Leben nicht vollständig auslöschen.“
Vor Ort: Ortsmitte Untergrombach
Geschichtsabriss:
1933 lebten noch 32 jüdische Personen in Untergrombach. Zu antijüdischen Ausschreitungen kam es bereits 1933, als nach den Reichstagswahlen SA-Leute Jakob Meerapfel die Fenster einwarfen, worauf dieser mit Frau und Bruder ins Elsass flüchtete. Auf Veranlassung von Prof. Meissner, dem Leiter des deutschen Tabakpflanzerverbandes, kehrte er jedoch wieder nach Deutschland zurück und ließ sich in Karlsruhe nieder.
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge demoliert. Bis 1939 waren 19 jüdische Einwohner in die USA, nach Argentinien und England emigriert. Die letzten fünf jüdischen Einwohner wurden am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert.