Mingolsheim/Langenbrücken

Gruppe: 2007 / Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse der Franz-Josef-Mone-Schule

Der Memorialstein zur Erinnerung an die deportierten jüdischen Bürgerinnen und Bürgern aus den beiden früher selbstständigen Gemeinden Mingolsheim und Langenbrücken (heute Zusammenschluss) hat schon viel gesehen, darunter auch die Deportation am 22. Oktober 1940. Früher hatte er die Aufgabe, die Straße an einer gefährlichen Stelle abzusichern. Die Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse der Franz-Josef-Mone-Schule beließen ihn in seinem ursprünglichen Zustand mit Moosen, Schrammen und Beschädigungen. Sie wandte nur ein metallenes Spruchband um ihn herum, das folgende Worte trägt: „Ohne Erinnern keine Zukunft“


Vor Ort: Auf dem jüdischen Friedhof in Mingolsheim?

Geschichtsabriss:

Bereits 1714 sind in Bad Mingolsheim, das bis 1806 zum Hochstift Speyer gehörte, vier jüdische Familien nachweisbar. Ihren Höchststand erreichte die jüdische Gemeinde 1875 mit 77 Personen, sie bestand bis Anfang 1938. Die meisten Familien lebten vom Landproduktenhandel, um 1900 entstanden mehrere Zigarrenfabriken, von denen 1933 noch zwei tätig waren. Nachdem die Gemeinde bis weit ins 19. Jahrhundert nur einen Betsaal in einem Privathaus gehabt hatte, wurde 1882 eine Synagoge auf dem Anwesen Friedrichstraße 25 eingerichtet. Den Eingang versah man mit der älteren hebräischen Portalinschrift (Psalm 118,20) von 1846. Am 1. April 1938 wurde das Gebäude an christliche Nachbarn verkauft und die beabsichtigte Brandstiftung während des Novemberpogroms verhindert. Das Gebäude ist heute Privatbesitz, die hebräische Portalinschrift von 1846 ist erhalten. Seit 1878 hatte die Gemeinde einen eigenen jüdischen Friedhof am Ortsrand (Konrad-Kreutzer-Straße).

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