Grombach

Für Grombach wurde leider noch kein Gedenkstein erstellt.

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Geschichtsabriss:

In Grombach wohnten vermutlich seit dem beginnenden 18.Jahrhundert einige jüdische Familien. Seit ca. 1840 besaß die Grombacher Judenschaft auch eine eigene Synagoge an der Hauptstraße, der ein Schulzimmer angeschlossen war. Elementarunterricht erhielten die jüdischen Kinder in der katholischen Ortsschule, an der zeitweise auch ein jüdischer Privatlehrer angestellt war. Verstorbene begrub die Gemeinde auf dem jüdischen Verbandsfriedhof in Waibstadt. Die Grombacher Kultusgemeinde war seit 1827 dem Rabbinatsbezirk Sinsheim zugeordnet. Trotz Ab- und Auswanderung jüdischer Bewohner blieb ihre Anzahl bis 1900 relativ konstant; Vieh- und Getreidehandel waren wesentliche ökonomische Grundlagen der Familien. Zu Beginn der NS-Zeit betrieben die wenigen jüdischen Familien Grombachs noch vier Geschäfte. Im Jahre 1937 wurde die Kultusgemeinde auf Beschluss des Badischen Staatsministerium aufgelöst. Während des Novemberpogroms zerstörten auswärtige SA-Angehörige die Synagoge an der Hauptstraße und das Lebensmittelgeschäft von Julius Strauß; die Synagogenruine blieb noch jahrzehntelang stehen. Die letzten sechs in Grombach lebenden jüdischen Bewohner wurden Ende Oktober 1940 nach Gurs deportiert.

Im Jahre 1963 wurde die Synagogenruine niedergelegt, um das neue Rathaus zu bauen. Als einziges Relikt blieb nur der Türsturz der Synagoge mit dem hebräischen Zitat: „Mein Haus soll ein Bethaus für alle Völker genannt werden (Jesaja 56,7)“ erhalten.

Literatur

Angerbauer, W. / Frank, H. G.: Jüdische Gemeinden in Kreis und Stadt Heilbronn. Geschichte - Schicksale - Dokumente, in: Schriftenreihe des Landkreises Heilbronn, Band 1, Hrg. Landkreis Heilbronn 1986, S. 80 - 83

Appenzeller, Hans: Geschichte der jüdischen Gemeinde Grombach, in: ‘Bad Rappenauer Heimatbote’ - Heimatgeschichtliche Beilage des Mitteilungsblattes, Dezember 1995, S. 33 - 40

Hahn, J. / Krüger, J.: “Hier ist nichts anderes als Gottes Haus ...” Synagogen in Baden-Württemberg, Teilband 2: Orte und Einrichtungen, Stuttgart 2007, S. 32/33

Hundsnurscher, F. / Taddey, G.: Die jüdischen Gemeinden in Baden. Denkmale, Geschichte, Schicksale, Hrg. Archivdirektion Stuttgart, Stuttgart 1968, S. 113/114

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