Eberstadt

Geschichtsabriss:

Seit dem 18.Jahrhundert waren bereits relativ viele jüdische Familien in Eberstadt ansässig; sie waren Schutzjuden der reichsritterschaftlichen Familie Rüdt von Collenberg. Gegen Mitte des 19.Jahrhunderts begann ihre Zahl stetig zu sinken. Die kleine israelitische Gemeinschaft verfügte über eine Synagoge, die mitten im Ort neben dem „Gasthaus Krone“ stand. Ihre Verstorbenen setzten die Eberstädter Juden auf dem großen jüdischen Verbandsfriedhof in Bödigheim bei. 1827 wurde die jüdische Gemeinde Eberstadt dem Rabbinatsbezirk Merchingen zuteilt; ab Ende des 19.Jahrhunderts gehörten die Juden Eberstadts der Kultusgemeinde Bödigheim an und Mitte der 1930er Jahre der Kultusgemeinde Buchen.

In der NS-Zeit - 1933-1945

Das Synagogengebäude wurde veräußert und entging deshalb der Zerstörung. Während des Novemberpogroms wurden auf Befehl der NSDAP-Kreisleitung die wenigen noch im Ort lebenden jüdischen Bewohner festgenommen und im Spritzenhaus eingesperrt; eine Greisin, die sich dagegen wehrte, wurde vom NSDAP-Ortsgruppenleiter erschossen. Die letzten vier verbliebenen jüdischen Bewohner wurden Ende Oktober 1940 nach Gurs deportiert.

Literatur

Hundsnurscher, F.: / Taddey, G.: Die jüdischen Gemeinden in Baden - Denkmale, Geschichte, Schicksale, Hrg. Archivdirektion Stuttgart, Stuttgart 1968, S. 69/70

Hahn, Joachim: Erinnerungen und Zeugnisse jüdischer Geschichte in Baden-Württemberg, Stuttgart 1988

Hahn, J. / Krüger,J.: “Hier ist nichts anderes als Gottes Haus ...” Synagogen in Baden-Württemberg, Teilband 2: Orte und Einrichtungen, Stuttgart 2007, S. 75/76

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