Bretten
Der Brettener Memorialstein ist ein Beton-Quader. Er steht mit seiner grauen Farbe, seiner Form für die Massenvernichtung und grausame Kälte der Nationalsozialisten. Auf seinen vier Seiten sind Szenen aus der Zeit der NS-Herrschaft und von der Maschinerie des Terrorregimes abgebildet. Als Zeichen der Erinnerung liegt das „Individuum“ oben auf, das trotz des Massenmords nicht in Vergessenheit geraten darf.
Aufstellung vor Ort:
Geschichtsabriss:
Die jüdische Gemeinde Bretten wird 1264 erstmals genannt. Sie wurde 1336-1339 durch die Armleder-Verfolgung und 1349 durch die Pestpogrome ausgelöscht. Erst nach dem Dreißigjährigen Krieg ab 1648 siedelten wieder Juden in Bretten. Die Höchstzahl jüdischer Bewohner wurde 1895 mit 265 Personen erreicht. Jüdische Gewerbetreibende waren ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor der Stadt. Es bestanden u.a. eine Herdfabrik, eine Zigarrenfabrik, eine Textil-Großhandeisfirma, eine Schuhfabrik, eine Branntweinbrennerei und Likörfabrik. Am Engelsberg 4-6 befand sich das Gemeindezentrum mit der 1822 errichteten Synagoge, Schule, Rabbinat und Ritualbad. 1938 wurde die Synagoge niedergebrannt und das Gemeindehaus geplündert. Vor dem neu überbauten Grundstück befindet sich heute ein Gedenkstein. Des Weiteren wurde ein Denkmal im Stadtpark für die Brettener Juden "Das gebrochene Rad" in Form eines Kunstwerkes errichtet. Darüber hinaus haben Geschichtskurse des Melanchthongymnasiums 25 Gedenksteine (sog. "Stolpersteine") für Brettener Opfer des NS-Regimes vor den ehemaligen Wohnhäusern der Betroffenen verlegt. Das einzig erhaltene Denkmal jüdischer Geschichte ist der jüdische Friedhof der Stadt mit 146 Grabsteinen am Windstegweg, auf dem seit 1883 die Verstorbenen beigesetzt wurden.
Auf dem Friedhof steht ein Denkmal für die Juden, die im Ersten Weltkrieg gefallen sind. Für die Besichtigung des Friedhofs ist der Schlüssel bei der Stadtinformation zu erfragen. Möchte man dem Pfad der Stolpersteine folgen, kann man sich ebenfalls bei der Stadtinformation erkundigen. Tel.: 07252- 957620, Öffnungszeiten: Mo-Fr 9:30- 17:00 I Sa 9:30-12:30.
Gedenkbuch
Erlebacher, Gustav
Erlebacher, Gustav
Erlebacher, Jrma
Erlebacher, Julius
Erlebacher, Julius
Erlebacher, Mathilde
Erlebacher, Sofie
Federer, Lina
Helbarth, Chil Ignaz
Hell, Johanna
Koppel, Johanna
Schmulewitz, Karoline (geb. Helbarth)
Schmulewitz, Meta
Veis, Bertha
Veis, Jakob
Wertheimer, Isaak
Wertheimer, Pauline (geb. Cona)
Wertheimer, Regina